Neues Verfahren zieht Schwermetalle aus Trinkwasser

Mehrstufiger Prozess senkt Belastung durch Kupfer, Nickel und Cadmium unter Grenzwerte.

Jan Oliver Löfken

Süßwassersee

Providence (USA) – Mit aufwendigen Verfahren werden heute selbst geringe Mengen an Schwermetallen aus belastetem Trinkwasser gefiltert. Um dieses Ziel schneller und günstiger zu erreichen, entwickelten nun US-Forscher einen Mehrstufenprozess, der weitaus effizienter als bisherige Verfahren funktionieren soll. Wie sie in der Fachzeitschrift „Chemical Engineering Journal“ berichten, könnte ihre Methode bald in Kläranlagen getestet werden.

Joseph Calo und Kollegen von der Brown School of Engineering in Providence füllen in einem ersten Teilschritt belastetes Wasser in einen Tank. Durch den Zusatz von Säuren und Basen konnten sie schwerlösliche Schwermetallverbindungen ausfällen. Mehrmals wiederholt reichern sich in dem übrigen, etwas saubereren Wasser Schwermetallionen an. Diese Spuren an gelöstem Nickel, Kupfer und Cadmium können darauf im zweiten Prozessschritt über einen elektrischen Stromfluss („electrowinning“) zu schwerer löslischen Kationen umgewandelt und ebenfalls ausgefällt werden. Erste Versuche reduzierten so die Belastung um über 99 Prozent auf Werte unter den in den USA geltenden Grenzwerten.

Obwohl beide Teilprozesse schon bekannt waren, lassen sich mit dieser Kombination Schwermetalle effizienter als bisher aus Trinkwasser beseitigen. Vor einer Anwendung in Kläranlagen muss das Verfahren allerdings seine Tauglichkeit im großen Maßstab belegen.

Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/materie/nachrichten/2012/neues-verfahren-zieht-schwermetalle-aus-trinkwasser/