Das europäische Konsortium "Tai-Chi" entwickelt ein System, das den Tastort über die Berührungsgeräusche zuverlässig bestimmt.

Helsinki (Finnland) - Touch-Screen-Bildschirme, die auf Berührungen reagieren, sind für private Anwendungen oft zu teuer. Lediglich in kleinen Taschencomputern gehören sie zum elektronischen Alltag. Doch auch große Flächen, wie beispielsweise ein normaler Flachbildschirm, ein Esstisch oder gar ein Globus können elegant in ein tastempfindliches Gerät verwandelt werden. Auf der Fachausstellung "IST 2006 -- Strategies for Leadership" in Helsinki stellte das europäische Konsortium "Tai-Chi" ein System vor, das den Tastort über die Berührungsgeräusche zuverlässig bestimmt.

"Damit lässt sich quasi jede glatte Oberfläche, flach oder gewölbt, in einen Touch-Screen verwandeln", erklärten die beteiligten Forscher. Für ihre Prototypen nutzten sie jeweils mindestens vier wenige Millimeter große Mikrofone. An die Ecken einer Fläche angebracht "hören" sie eine Berührung. Je nach Abstand erreichen die Schallwellen mehr oder weniger intensiv die Geräuschsensoren. Eine speziell entwickelte Software errechnet daraus den genauen Tastort.

Unter der Leitung der Cardiff University wurde diese Technologie zusammen mit deutschen, italienischen, französischen und schweizerischen Wissenschaftlern entwickelt. Nach drei Jahren Forschung halten sie ihre Touch-Screen-Technik nun für einsatzbereit. Im Unterschied zu elektronischen Touch-Screen-Monitoren sei ihr Sensorsystem deutlich günstiger und ausgesprochen robust.