10 Prozent Benzin sparen mit Nanoteilchen
Beschichtung verbessert Schmiereigenschaften im Motor
Marschacht - Neue Autos werden in den kommenden Jahren immer weniger Benzin verbrauchen. Aber auch der Spritdurst von über fünf Jahre alten Motoren soll sich mit speziellen Zusätzen zum Motoröl senken lassen. Heute genießen viele dieser angepriesenen Additive allerdings einen zweifelhaften Ruf. Dennoch sind deutsche Forscher davon überzeugt, mit einem neuartigen Nanozusatz den Benzinverbrauch um bis zu zehn Prozent senken zu können.
Dabei reinigt zuerst fein strukturiertes Aluminiumoxid die Reibungszonen im Motor. Danach bilden nach und nach winzige Partikel aus Siliziumoxid eine Schutzschicht von weniger als einem Mikrometer (tausendstel Millimeter) Dicke. Zusätzlich verbessern kleine Grafitpartikel die Schmierung und damit die Laufeigenschaften des Motors. Die Eigenschaften des Motoröls werden wegen der geringen Menge dieses Zusatzes, über dessen genaue Zusammensetzung sich die Entwickler ausschweigen, nicht negativ beeinflusst. "Die Wirkung tritt nicht sofort ein, die Maschine muss einige Zeit laufen", sagt ein Sprecher der Herstellerfirma aus Marschacht bei Hamburg. So sank in Versuchen bei älteren Automotoren nach tausend bis zweitausend Fahrkilometern der Treibstoffverbrauch tatsächlich um etwa zehn Prozent.
Eine unabhängige Testmessung am Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden bestätigte die Wirkung des Additivs. Zwar wurde diese nur bei einem einzigen Fahrzeug untersucht, doch ergab sich bei diesem eine Kraftstoffeinsparung von 9,7 Prozent. "Aufgrund dieser Ergebnisse können wir aber nicht sagen, ob es sich auch auf andere Fahrzeuge übertragen lässt", sagt Norbert Brückner, Leiter des Dresdner Institutes.
Bereits heute bietet der norddeutsche Hersteller sein Additiv auf dem Markt an. Die Firma ist überzeugt, dass die Wirkung sogar über 150.000 Kilometer anhalten könnte, 100.000 Kilometer -- unabhängig von den Ölwechseln – werden garantiert. "Doch unser Produkt ist für jedes Antriebsaggregat interessant", so der Entwickler. Überall, wo Öl als Schmiermittel eingesetzt werde, könne es die Laufeigenschaften verbessern. Erste Erfahrungen gibt es auch schon bei Schiffsdieseln. Bei einem Kraftstoffverbrauch von zehn Tonnen pro Tag könnte sich der Einsatz rasch amortisieren. Nach vier Wochen Betrieb seien 12 bis 14 Prozent Kraftstoffersparnis erreichbar, heißt es. Und erste Schiffseigner wenden das Additiv bereits an. Ob sich dieses Produkt auch im auf dem Fahrzeugmarkt durchsetzen wird, kann heute noch nicht gesagt werden.
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Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/technik/nachrichten/2008/10-prozent-benzin-sparen-mit-nanoteilchen/