Planetensystem mit zwei Asteroidengürteln
Das System von Epsilon Eridani ähnelt dem jungen Sonnensystem - und bietet beste Chancen zur Entdeckung erdähnlicher Planeten
Cambridge (USA) - Mit einer Entfernung von nur 10,5 Lichtjahren ist Epsilon Eridani der uns am nächsten gelegene Stern, bei dem die Astronomen einen Planeten aufgespürt haben. Neue Beobachtungen eines amerikanischen Forscherteams mit dem Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer zeigen nun, dass Epsilon Eridani gleich zwei Asteroidengürtel besitzt. Die Ringe deuten darauf hin, dass Epsilon Eridani neben dem bekannten Planeten von weiteren Himmelskörpern umkreist wird, schreiben die Wissenschaftler in ihrem demnächst im Fachblatt "Astrophysical Journal" erscheinenden Bericht.
"Die Untersuchung von Epsilon Eridani bietet uns einen Blick darauf, wie das junge Sonnensystem ausgesehen hat", erläutert Massimo Marengo vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, einer der beteiligten Astronomen. Denn mit einem Alter von 850 Millionen Jahren ist der Stern etwa ein Fünftel so alt wie die Sonne. Frühere Beobachtungen hatten bereits gezeigt, dass der Stern alle sieben Jahre von einem großen Planeten umkreist wird, der etwa halb so groß ist wie Jupiter, und ähnlich der Sonne einen äußeren Ring aus eishaltigem Material besitzt.
Die neuen Beobachtungen von Marengo und seinen Kollegen zeigen nun einen Asteroidengürtel im dreifachen Abstand Erde-Sonne, sowie einen zweiten Asteroidengürtel im 20-fachen Abstand Erde-Sonne. Während der innere Ring dem Asteroidengürtel im Sonnensystem ähnelt, enthält der zweite Ring etwa die zwanzigfache Masse, also etwa so viel Materie wie der Mond der Erde.
Die Astronomen vermuten, dass weitere Planeten in dem System für die Form und Größe der Ringe verantwortlich sind. Insbesondere erwarten die Forscher einen weiteren großen Planeten an der inneren Kante des äußeren Eisgürtels. Sie sehen es aber auch als sehr wahrscheinlich an, dass es wie im Sonnensystem bei Epsilon Eridani erdähnliche Planeten innerhalb des inneren Asteroidengürtels gibt. Aufgrund der vergleichsweise geringen Entfernung bietet der Stern damit die bislang besten Chancen für die Entdeckung einer "zweiten Erde".
Wissenschaft aktuell
Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/nachrichten/2008/planetensystem-mit-zwei-asteroidenguerteln/