Paranuss-Effekt auf Asteroiden
Rainer Kayser
In Müslipackungen sammeln sich große Nüsse oft an der Oberfläche an. Dieser „Paranusseffekt“ wirkt auch auf Asteroiden, wie ein Forscherteam jetzt zeigt. Seismische Erschütterungen durch Meteoriteneinschläge schütteln die kleinen Himmelskörper so durch, dass größere Steine an die Oberfläche wandern. Im Fachblatt „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“ erklären die Wissenschaftler so die bislang rätselhafte Oberflächenbeschaffenheit der Asteroiden Itokawa und Eros.
Von diesen beiden Himmelskörpern haben Raumsonden hochaufgelöste Bilder der Oberflächen geliefert. Und bei beiden zeigt sich ein seltsames Phänomen: Es gibt auf der Oberfläche mehr große als kleine Gesteinsbrocken. Das steht im Widerspruch zu der Hypothese, dass es sich um Auswurfmaterial größerer Einschläge handelt. Zudem ist auch die Anzahl der großen Brocken größer, als aufgrund der vorhandenen Einschlagkrater zu erwarten. Es muss also noch ein anderer Prozess am Werk sein.
Soko Matsumura von der University of Maryland und seine Kollegen sind diesem Prozess nun auf die Spur gekommen. Der entscheidende Punkt ist, dass kleine Asteroiden im Gegensatz zu Planeten keine festen Körper sind. Zahllose Einschläge haben die Himmelskörper im Verlauf von Jahrmilliarden so zertrümmert, dass es sich eher um locker gepackte Gesteinshaufen handelt. Und darin könnte es, so die Überlegung der Forscher, zu einem ähnlichen Phänomen kommen wie in einer Müslipackung.
Weltraum aktuell gemäß den Bedingungen der Quelle
Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/nachrichten/2014/paranuss-effekt/