Die Planeten unseres Sonnensystems

Insgesamt acht Planeten kreisen um unsere Sonne. Der ehemals neunte – Pluto – verlor 2006 seinen Status. Doch womöglich nimmt eines Tages ein bisher unbekannter Planet seinen Platz ein.

Rainer Kayser und Redaktion

Die Sonne ist als heller Halbkreis dargestellt, um den sich die Planeten auf ihren Bahnen bewegen.

NASA

Vier eher kleine Gesteinsplaneten – Merkur, Venus, Erde und Mars – im inneren Sonnensystem, zwei große Gasplaneten – Jupiter und Saturn – und zwei sogenannte Eisriesen – Uranus und Neptun – im äußeren Sonnensystem. Damit wären nach aktuellem Stand alle Planeten erfasst, die um unsere Sonne kreisen.

Planetentypen und ihre Entstehung

Gesteinsplaneten bestehen überwiegend aus festen Stoffen, also unterschiedlichen Gesteinen und Metallen, und besitzen nur eine dünne oder gar keine Atmosphäre. Im Gegensatz dazu bestehen Gasriesen zum größten Teil aus Gasen, vor allem Wasserstoff. Dichte und Druck nehmen von außen nach innen immer weiter zu, wobei die Gase ohne feste Grenzschicht vom gasförmigen in den flüssigen Aggregatzustand übergehen. Tief im Inneren besitzen die Gasriesen einen kleinen Kern aus Gestein und Metall. Zwar haben auch Eisriesen eine überwiegend aus Wasserstoff bestehende Atmosphäre, doch darunter liegt eine tiefe Schicht aus Methan, Ammoniak und Wasser.

Entstanden sind alle Planeten vor rund 4,5 Milliarden Jahren in einer sich rasch drehenden Gas- und Staubscheibe um die junge Sonne. Die Staubkörnchen ballten sich zusammen, verdichteten sich und formten so die ersten Gesteinsbrocken. Durch Zusammenstöße und Verschmelzungen entstanden erste Protoplaneten und schließlich die heutigen Planeten.

Die Grafik zeigt eine kreisrunde Scheibe aus Staub und Gas, die eine Sonne umgibt.

Künstlerische Darstellung eines entstehenden Planetensystems

In der Entstehungsphase blies die starke Strahlung der jungen Sonne einen großen Teil der Gase aus dem inneren Sonnensystem heraus – deshalb finden sich dort die Gesteinsplaneten. Weiter außen gab es dagegen noch genügend Gas. Durch ihre Schwerkraft zogen die dort entstehenden Planeten dieses Gas an und erhielten dadurch ihre ausgedehnten Atmosphären.

Soweit das grobe Bild. Viele Details der Planetenentstehung sind immer noch unbekannt und Gegenstand der Forschung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Planeten nicht nur mit immer besseren Teleskopen wie dem James Webb Space Telescope aus der Ferne, sondern auch aus der Nähe: Alle Planeten haben bereits Besuch von irdischen Raumsonden erhalten.

Doch mehr als acht Planeten?

Bisher können Astronominnen und Astronomen nicht ausschließen, dass es noch weitere, bislang unentdeckte Planeten gibt. Im Gegenteil: Manche seltsamen Bahnen kleinerer Himmelskörper jenseits von Neptun ließen sich durch die Schwerkraft eines neunten Planeten erklären. Allerdings liefern Modellrechnungen höchst unterschiedliche Ergebnisse, was die Umlaufbahn und die Masse eines solchen Planeten angeht.

Noch bis 2006 galt Pluto als neunter Planet unseres Sonnensystems. Durch eine neue Definition degradierte ihn die Internationale Astronomische Union allerdings zum „Zwergplaneten“ . Das Problem: Jenseits von Neptun wurden zusehends weitere Objekte entdeckt, die Pluto in vielerlei Hinsicht ähneln. Sollten diese alle als Planeten eingestuft werden? Die Fachleute entschieden sich dagegen. Daher ist Pluto heute nicht mehr der kleinste Planet, sondern der größte Zwergplanet des Sonnensystems.

Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/planeten-des-sonnensystems/

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