Metallarme Sterne

Astronomen sind auf der Suche nach Sternen, die nur winzige Mengen an Elementen schwerer als Wasserstoff und Helium aufweisen. Was es mit diesen sogenannten metallarmen Sternen auf sich hat und warum sie für die Forscher so wichtig sind, berichtet Norbert Christlieb von der Universität Heidelberg in dieser Folge unseres Podcasts.

Bereits kurz nach dem Urknall vor rund 13,8 Milliarden Jahren entstanden die ersten Sterne. Unsere Sonne begann erst viel später zu leuchten: vor rund fünf Milliarden Jahren. Sie gehört damit zu einer jüngeren Generation als die ersten Sterne im Kosmos. Zu welcher Generation ein Stern gehört, können Astronomen herausfinden, indem sie seine chemische Zusammensetzung bestimmen.

Norbert Christlieb: „Wasserstoff, Helium und ein bisschen Lithium entstanden bereits kurz nach dem Urknall. Die erste Generation bestand nur aus diesen Elementen. Erst im Lauf der Zeit wurden die schwereren Elemente produziert, in Supernovae und im Inneren von Sternen. Die nächsten Generationen besaßen dann schon ein bisschen von diesen schwereren Elementen. Und heute: Die Sonne hat einen Massenanteil von ungefähr drei Prozent an Elementen schwerer als Wasserstoff und Helium.“

Zusammen mit seinen Kollegen ist der Astronom auf der Suche nach Sternen, die im Gegensatz zur Sonne besonders wenig oder gar keine Elemente schwerer als Wasserstoff und Helium enthalten. Solche Elemente – wie etwa Lithium, Kohlenstoff oder Sauerstoff – fassen Astronomen unter dem Begriff „Metalle“ zusammen. Die Suche nach metallarmen Sternen lässt sich als eine Art astronomische Archäologie ansehen, denn üblicherweise sind besonders metallarme Sterne auch besonders alt. Mehr dazu in der 252. Folge unseres Podcasts.