Neudefinition des Kilogramms

Im November 2018 findet die 26. internationale Generalkonferenz für Maß und Gewicht statt – und aller Voraussicht nach wird dort ein Umbau des Einheitensystems beschlossen. Wie die Neudefinition des Kilogramms abläuft, erzählt Frank Härtig von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig in dieser Folge des Podcasts.

Frank Härtig

Wenn man ein Kilogramm Mehl oder drei Meter Kabel bestellt, dann sollte man immer die gleiche Menge bekommen – ganz egal, ob man in Hamburg, New York oder an irgendeinem anderen Ort dieser Welt einkauft. Erst einheitliche Maßstäbe haben den Handel über Stadtgrenzen hinaus ermöglicht.

Frank Härtig: „Die Grundidee entstammt eigentlich der französischen Revolution und hängt stark zusammen mit der Verbreitung des Handels. Damals gab es allein in Frankreich rund 250 000 Einzelmaße. Und wenn man Handel zwischen den Ortschaften oder zwischen den Städten betreiben wollte, war das natürlich ein entscheidendes Handelskriterium – eine Handelsblockade, muss man eigentlich sagen.“

Also mussten einheitliche Maße her. Am 20. Mai 1875 unterzeichneten 17 Staaten einen Vertrag – die Meterkonvention –, um Maße und Gewichte international zu vereinheitlichen. 1889 tagte dann erstmals die Generalkonferenz für Maß und Gewicht, um Prototypen für den Urmeter und das Urkilogramm zu genehmigen und an alle Mitgliedsstaaten zu verteilen. 1948 traf sich die Generalkonferenz zum neunten Mal und entwarf ein Einheitensystem mit sechs Basiseinheiten: Der Meter für Längen, das Kilogramm für Massen, die Sekunde für die Zeit, das Ampere für die Stromstärke, das Kelvin für die Temperatur und die Candela für die Lichtstärke. 1973 kam noch das Mol als Maß für die Stoffmenge zu den Basiseinheiten dieses internationalen Einheitensystems hinzu. Die Definition der Einheiten änderte sich allerdings im Lauf der Zeit. Denn Vergleichskörper wie etwas das Urmeter oder Urkilogramm bereiten Probleme. Mehr dazu in der 273. Folge unseres Podcasts.