Forschungszentrum Dresden-Rossendorf nun Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft
Am 22. Juni fand im Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD) die feierliche Unterzeichnung des Konsortialvertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Sachsen statt. Der Vertrag regelt den Übergang des FZD von der Leibniz- in die Helmholtz-Gemeinschaft zum 1.1.2011.
- Der Wissenschaftsrat, das Gutachtergremium der Bundesregierung und der Regierungen der Länder für Wissenschaft, Forschung und Hochschulen, hatte vor einem knappen Jahr die Empfehlung für den Wechsel des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf von der Leibniz- in die Helmholtz-Gemeinschaft ausgesprochen. Mit der Aufnahme in die Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) wird aus dem Forschungszentrum am 1.1.2011 das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf.
Forschungsministerin Schavan sagte am Montag im Rahmen des Festakts: "Die Forschung mit Großgeräten ist für unser Wissenschaftssystem ein zentraler Faktor im internationalen Wettbewerb. Das Forschungszentrum Dresden ist deshalb ein hervorragender Gewinn für die Helmholtz-Gemeinschaft. Mit den Schwerpunkten Materialforschung, Krebsforschung und Sicherheitsforschung wird das FZD das Profil der Forschungsorganisation in diesen wichtigen Bereichen weiter schärfen."
Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, begrüßte das FZD als zukünftiges Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft: "Das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf passt mit seinen einzigartigen Großgeräten wie der Strahlungsquelle ELBE und dem Hochfeldmagnetlabor, aber auch mit seinen Schwerpunkten Krebsforschung, Nukleare Sicherheit und Materialforschung hervorragend in die Helmholtz-Gemeinschaft. Wir begrüßen diesen Schritt zu einer folgerichtigen Neuordnung des Wissenschaftssystems und freuen uns besonders darüber, dass das FZD seine neue Zugehörigkeit auch durch die Umbenennung zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf deutlich machen wird."
Das FZD betreibt nach eigener Lesart "anwendungsorientierte Grundlagenforschung". Es wurde erst 1992 gegründet und ist somit eines der jüngsten Forschungszentren in Deutschland. Im Jahr 2008 lag der Etat der Grundfinanzierung bei ca. 59 Mio. Euro, jeweils zur Hälfte bereitgestellt durch Bund und Länder, und zusätzlich rund 13 Mio. Euro aus Drittmitteln. Bei den Mitteln der Länder wird der Großteil vom Freistaat Sachsen getragen. Die Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft decken ihre Grundfinanzierung zu 90 % aus Bundesmitteln und zu 10 % aus Landesmitteln.
Der Freistaat Sachsen hat dem FZD, quasi als "Brautgeschenk", per Kabinettsbeschluss vom 26. Mai 2009 Sondermittel in Höhe von 70 Millionen Euro zugesagt, die für drei große Zukunftsinvestitionen in den Jahren 2011 bis 2014 vorgesehen sind: neben dem Ausbau des Hochfeld-Magnetlabors Dresden wird ein neues Labor für Experimente mit Flüssigmetallen aufgebaut und der Elektronenbeschleuniger ELBE wird zu einem "Nationalen Zentrum für Hochleistungsstrahlungsquellen" erweitert. "Die Zugehörigkeit zur Helmholtz-Gemeinschaft wird dabei helfen," so Prof. Roland Sauerbrey, Wissenschaftlicher Direktor des FZD, "dass wir unser wissenschaftliches Profil nochmals schärfen und stärken und unsere zukunftsträchtigen Forschungsarbeiten im strategischen Verbund mit den anderen Helmholtz-Zentren gezielt weiterverfolgen können."
Quelle: https://www.weltderphysik.de/thema/politik-institutionen/2009/forschungszentrum-dresden-rossendorf-nun-mitglied-der-helmholtz-gemeinschaft/